Während Spitzensportler in Magglingen staatlich gefördert werden, Stadt- und andere Theater Subventionen erhalten, sind hochbegabte Köche auf sich allein gestellt. Sie trainieren in ihrer Freizeit. Sie, die Kulturträger schlechthin, die Tourismusbotschafter par exellence. Wenn es gut geht, übernimmt der ihr Betrieb immerhin die Warenkosten und stellt den Herd zur Verfügung.
Das dürfte auch damit zu tun haben, dass Kochen zwar die Millionen vor den Fernseher lockt, doch Kochwettbewerbe in den Medien kaum eine Rolle spielen. Selbst dann nicht, wenn sie gut inszeniert sind, wie der Goldene Koch. Bundesrat Alain Berset bemerkte in seiner Grussbotschaft zum wichtigsten Schweizer Kochwettbewerb: „Wir kochen immer weniger, schauen aber gleichzeitig immer häufiger im Fernsehen anderen zu, wie sie kochen.“ Wo war die Tagesschau gestern am Goldenen Koch?
Das so genannte öffentliche Interesse scheint nicht gegeben. Wettbewerbs-Kochen ist zwar Hochleistungssport, aber halt kein Fussball.
Im Norden wird das Wettbewerbs-Kochen seit Jahren gefördert. Mit Folgen. Immer häufiger erscheinen auch hierzulande Reportagen über die tolle skandinavische Küche…
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