Unten in der Arena wird jeweils fein gekocht. Düfte ziehen durch den Saal und treiben einem das Wasser im Munde zusammen. Und irgendwann kommt der Hunger. Und die Lust, etwas richtig Feines zu essen.
Die Kluft zwischen „drinnen“ und „draussen“
Also machst Du Dich auf den Weg… und landest in der Ernüchterung. Während drinnen exquisit gekocht wird und millimetergenau angerichtet, wartet draussen Fast Food auf Dich. Zwar nicht schlecht, doch reine Magenfüllung. Bratwürste, Fritten, Fertigpasta usw. Die Diskrepanz zwischen dem „Drinnen“ und dem „Draussen“ ist riesig. Ein Debakel.
Drinnen kochen die Stars der Szene während die Altstars die jungen bewerten. Gestern war ein grosser Teil der Schweizer Spitzengastronomie in der Arena des Kursaal, Bern, versammelt.
Draussen hingegen „kochen“ die Sponsoren und Organistoren der Veranstaltung: Hilcona, Ceposa, Kadi und so weiter. Nutriswiss, Fredag, Nestlé und Maggi liefern die „Rohstoffe“. Witzig: Am Stand von Henniez war kaum Wasser zu bekommen…
Wer zahlt, serviert
Ohne Sponsoren keine solche Veranstaltung. Die Kosten für die Durchführung des Goldenen Kochs dürften im oberen sechsstelligen Bereich zu finden sein, vereinzelt war auch schon die Rede von rund einer Million. Berappen tut dies die Privatwirtschaft; eben jene Zulieferer, die dem Publikum im Nachgang ihre Waren verkaufen wollen. Häufig eben Fertigfood, eleganter auch Convenience genannt.
Das vor diesem Hintergrund das Geld für wirklich feines Essen kaum reicht – und solches auch nicht im berechtigten Interesse der Sponsoren liegt – ist nachvollziehbar. Aber trotzdem schade.
Immerhin: Beim Goldenen Koch gibt’s wenigstens etwas zu Essen. Beim Bocuse d’ Or könnte das Publikum sozusagen mit vollen Augen verhungern. Wer dort essen will, muss sich zweifelhaftes Messe-Essen zu Gemüte führen.
Fazit: Ohne bestenfalls mittelmässigen Sponsoren-Fast-Food kein hochstehender Kochwettbewerb